Domenico Michiel

Domenico Michiel (* 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts, wohl in Venedig; † 1130 ebenda) regierte von 1118 bis 1129 oder 1130 die Republik Venedig. Nach der historiographischen Tradition, wie die staatlich gesteuerte Geschichtsschreibung Venedigs genannt wird, galt er als der 35. Doge.

Domenico Michiel führte Krieg gegen Byzanz, von dem er 1126 die Erneuerung des 1118 ausgesetzten Handelsprivilegs von 1082 erzwang, und einen Kreuzzug im Heiligen Land, in dessen Verlauf vor allem Tyros erobert wurde. Während dieser Zeit, also in den Jahren 1122 bis 1125, vertrat ihn als Vizedoge sein Sohn Leachim sowie ein anderer Domenico Michiel. Ungarn nutzte die Gelegenheit, um sich zeitweise Städte in Dalmatien zu sichern, doch musste König Stephan II. diese Städte bei der Rückkehr der Flotte wieder aufgeben. Eine zweite Flottenexpedition erzwang schließlich – nachdem die aus dem Heiligen Land zurückkehrende Flotte vergebens byzantinische Inseln geplündert hatte – im Jahr 1126 von Byzanz die Erneuerung der venezianischen Handelsvorrechte.

Zu seinem Nachfolger machte der Doge, nachdem ihn die Volksversammlung gebeten hatte, einen neuen Dogen zu bestimmen, seinen Schwiegersohn Pietro Polani. Ob es sich um einen späten Versuch in der Geschichte Venedigs handelte, eine Erbmonarchie zu installieren, ist unklar.


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